Für ein Alter, das noch was vorhat –Teilhabeforum zum internat. Tag der älteren Menschen

Anlässlich des „internationalen Tag der älteren Menschen“ fragen wir im Rahmen eines Teilhabe-Forums, wie Ältere als Nachbarn, Mitgestalter der Stadtgesellschaft, in sozialen und politischen Kooperationen ihr Recht auf Teilhabe, Inklusion und Partizipation wahrnehmen, ausgestalten

In dieser Werkstatt geht es darum, wie Ältere, ihre An- und Zugehörigen in Familie, Wohngebiet und Nachbarschaft über die Stadtgesellschaft bis in internationale Bezüge hinein ihren Einfluss geltend machen. So kommen neben Stadtteilprojekten und politisch Engagierten Senior*innen in Dresden auch internationale Akteure für eine UN-Altenrechts-Konvention zu Wort. Dabei knüpfen wir an die Ergebnisse des Runden Tisch der Senioren, Vorruheständler und Behinderten in Dresden (RT) vom 14.02.2024 an – Ratschlag im Rahmen des Begleitprogramms zur AnStifter-Ausstellung „Mein Name ist Mensch“, … zu 75 Jahre Allgemeine Erklärung der UN-Menschenrechte. Dass wir damit nicht auf einem Irrweg sind zeigt eine zeitgleich stattfindende Seniorenkonferenz des DGB in Leipzig sowie klare Positionen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) sowie Amnesty International: „fragen Sie mal Ältere oder ihre Interessenvertretungen, wie es denn aussieht in ihrer Realität mit Nicht-Diskriminierung, Chancengleichheit, Selbstbestimmung und Inklusion, mit Partizipation und Zugänglichkeit … Aus Sicht der BAGSO ist eine UN-Altenrechtskonvention wichtig, weil sie Verpflichtungen eines Staates gegenüber einzelnen Menschen festschreibt und die Rechte ältere Menschen systematisch in einem Dokument zusammenführt. Eine Altenrechtskonvention würde zum Beispiel helfen, Altersdiskriminierung in Deutschland und weltweit abzubauen. Sie wäre eine verbindliche Grundlage, um Rechte Älterer einzufordern. Das Beispiel der UN-Behindertenrechtskonvention zeigt, wie groß die Wirkung eines solchen weltweit gültigen Vertrags ist.“ /BAGSO im Mai 2024/ + „Unsere Welt steht vor einem unumkehrbaren demografischen Wandel. Mehr Menschen erreichen ein hohes Alter als je zuvor. Es wird erwartet, dass sich die Zahl der Menschen über 65 Jahre weltweit in den kommenden Jahrzehnten verdoppeln und bis 2050 schätzungsweise 1,6 Milliarden erreichen wird. Ältere Menschen werden zu oft als abhängig von anderen stereotypisiert. Sie werden als Empfänger von Wohltätigkeit angesehen und nicht als Rechteinhaber, die ihre eigenen Entscheidungen treffen können. In bewaffneten Konflikten sind ältere Menschen unverhältnismäßig stark von Gewalt betroffen, werden aber bei humanitären Maßnahmen oft übersehen. Während der Covid-19-Pandemie erließen Regierungen Richtlinien, die zu Tausenden von vermeidbaren Todesfällen in Pflegeheimen auf der ganzen Welt führten. Diese Entscheidungen führten auch zu einem beispiellosen Maß an sozialer Isolation unter älteren Menschen. Der Schutz der Menschenrechte älterer Menschen ist oft schwach und manchmal nicht vorhanden. Amnesty International setzt sich dafür ein, die Altersdiskriminierung zu beenden und Gesetze zu schaffen, die die Rechte älterer Menschen schützen.“ /Older People – Amnesty International/ Von dieser globalen Ebene bis hinein in unseren Alltag entstand das Erfordernis einer Altenrechtskonvention. Dem wollen wir gemeinsam mit sensiblen und engagierten Dresdner*innen und ihren Gästen an diesem Herbstnachmittag nachgehen … Dabei treibt uns das Bemühen, betagten Menschen im Alltag ihre Würde zurück zu geben, zu bewahren und sich zu erinnern: „wir sind, was wir messen Kalorien, Muskeldruck, Likes. Der alte Mensch, einst Meister seiner Lebenserfahrungen, wird zum Buchhalter seiner Körperzustände.“ / Hasler, Ludwig: Für ein Alter, das noch was vorhat . Mitwirken an der Zukunft, Zürich 2019/ Entschieden und gemeinsam mit dem DGB Sachsen ergeht unser Apell an die Verantwortungsträger in Dresden, Sachsen und im Bund, die bislang eine Altenrechtskonvention durch Unterlassen verhindern. Das dürfen wir Senior*innen nicht länger dulden!